Unsere Verantwortung für die Schöpfung
In diesen Rahmen bettet die Kolpingfamilie eine Reihe von Vorträgen in den kommenden Wochen. Den 1. Vortrag hielt Dr.Primož Lorenčak zur ökologisch-sozialen Enzyklika von Papst Franziskus. Dabei führte er die Zuhörerschaft anhand von Leitlinien durch das Thema.
Zunächst erläuterte er in einer Zusammenfassung die gegenwärtige Situation: den Klimawandel durch die Konzentration von Treibhausgasen, den Verlust von Biodiversität, Wetterextremen und was wir sonst zurzeit gerade mit einer Verschlechterung der Lebensqualität erleben.
In diesem Zusammenhang betonte er die Stellung des Menschen in einer universalen Gemeinschaft, in der er für die Schöpfung verantwortlich ist – und das umso mehr, als wir Menschen durch neue Erkenntnisse und Technologien eine große Macht errungen haben.
Der Mensch darf sich deshalb nicht ins Zentrum stellen und alles Andere relativieren. Wir brauchen eine ganzheitliche Ökologie, die wirtschaftlich – soziale, kulturelle und Umweltfaktoren mit einschließt. Dabei wiegt das Verschwinden einer Kultur genauso schwer – oder noch schwerer als z.B. ein Verlust an Artenvielfalt.
Ganzheitliche Ökologie bezieht sich auf das Gemeinwohl im Sinne einer solidarischen Gemeinschaft der Generationen und lässt deshalb auch zukünftige Generationen nicht außer Acht.
Im letzten Teil seines Vortrags ging Dr.Lorenčak besonders darauf ein, wie wir selbst uns verhalten und handeln sollten.
Energie zu sparen sollte eines unserer großen Ziele sein. Statt immer mehr zu konsumieren sollten wir – und ganz besonders gläubige Menschen – eine gewisse ´Schrumpfung´ akzeptieren, damit auch arme und bedürftige Menschen ihre Würde bewahren können. Christen sollten dabei ein Vorbildsein sein.
Eine Erziehung zur Umweltverantwortung könnte auch uns zu einem anderen Lebensstil führen. Beispiele dafür kennen wir alle. Im Prinzip geht es darum, uns bewusst einzuschränken, überall dort, wo es jedem von uns möglich ist.
Damit führt der Bogen zurück zu Franz von Assisi. Mit ihm sollten wir über die Schöpfung staunen, sie als sein Geschenk begreifen und achtsam damit umgehen.
Die Zuhörerschaft bedankt sich bei Herrn Dr. Lorenčak für seinen fundierten, fachkundigen und interessanten Vortrag und ebenso bei Herrn Kippenberger, der die Kolpingfamilie betreut und ein vielseitiges Programm mit abwechslungsreichen Aktivitäten gestaltet.
Verwiesen sei noch auf ein humorvolles Büchlein von Misereor mit witzigen Illustrationen, das auch ohne erhobenen Zeigefinger unsere gegenwärtige Lage vor Augen führt.